RUMS # 34 / 2014 – mein Lieblingsshirt

21. August 2014 9 Von Arlette
Kennt jede, glaube ich. Das eine einzige echte Herzensshirt im Schrank, das, was besser sitzt, als alle anderen. Das, bei dem man nervös wird, wenn es so langsam aber sicher Abnutzungs- und Ermüdungserscheinungen zeigt, der Stoff blasser wird, die Nähte langsam porös werden – das Ding ist bald durch, keine Frage. Aber einmal kann man es noch waschen. Oder zweimal. Vielleicht hält es noch einen Sommer?
Meins hat seinen letzten Sommer gehabt, definitiv. Und obwohl es vom Klamottenschweden war, habe ich keines mehr gefunden, das so geschnitten war. Mal ganz davon ab, dass ich dort eh nicht mehr kaufen will, als unbedingt nötig. Shirts für mich gehören nicht (mehr) dazu. 
Was also tun, mit meinem langsam dahinsiechenden Shirt? Ich hab mich endlich getraut, einen Kaufschnitt abzunehmen. So richtig, ich hab das Shirt komplett aufgetrennt, ich hab die Einzelteile im Bruch gebügelt (!), und dann auf Papier übertragen. 
Das ist dabei rausgekommen, im ersten Versuch:
 Das Kaufshirt saß schmaler. Ich war wohl zur großzügig mit der Nahtzugabe.
 Es wirft auch noch so ein bißchen Falten. Liegt das daran, dass der Jersey stretchiger ist, als der Interlockwasauchimmer, aus dem das Schwedenshirt ist/war?
 Gesäumt habe ich noch nicht, ich bin noch unsicher, ob ich nicht doch noch kürzen will. Und oben hab ich so ein BÜSSCHEN doll am Bündchen gezogen, näch?
die Reste des Kaufshirts zum Vergleich. Ich hab es nicht verlängert, mein Exemplar ist nur noch nicht gesäumt. Trotzdem sieht es viel länger aus, versteh ich nicht.
In voller Schönheit. Ich mag den Ausschnitt, und ich mag diesen leicht angeschnittenen Ärmel. Eigentlich echt ein ganz simpler Shirtschnitt. Daran werd ich sicher noch ein bißchen frickeln, damit es noch besser sitzt. Als erstes aber werd ich wohl leider einen langen Ärmel dranbasteln müssen. Es ist sackekalt nachts, wir haben heute abend sogar den Ofen an. Im AUGUST. Das haben wir noch nie gehabt, seit wir hier wohnen. Gestern ist unsere jüngere Tochter drei geworden, und so kalt wie dieses Jahr, war es bislang nie an ihrem Ehrentag. 
Jetzt guck ich mal bei euch, was ihr so RUMSt im nominellen Hochsommer, der sich irgendwie anfühlt, wie ein Frühherbst.