Im Norden auf dem Sofa sitzen

30. September 2012 7 Von Arlette
… dabei ein blaues, ergo alkoholfreies Be.cks schlürfen, mich über den FC St.Pauli und Werder ärgern, mich über die Schwiegermutter wundern und über schlafende Kinder freuen. So sieht mein Samstagabend bis hierher aus. Der feine Herr Ehegatte guckt die Sportsendung seines Vertrauens, und ich nutze die Gelegenheit, ohne Nähmaschine und eigenen Haushalt zu sein und zeig mal kurz meine Ausbeute der letzten Nähchte. 
 Voilá, noch eine Tunika aus dem abgewandelten Ottobre-Schnitt “Princess” (04/2012)
 
 
 Maxi Stars vom Stoffloft, schwarzer Kuscheljersey (die Qualität ist sensationell!) von hier und Bündchen aus einer Ü-Tüte. Das mit dem Applizieren ist jetzt noch nicht so meine Paradedisziplin, aber man muß ja mal anfangen, näch? Die liebe Luci hatte den Rat, unter Stoff und zu applizierendes Objekt ein Küchenkrepp zu legen. Das hab ich mal versucht, und es ist TOLL. Das extrem verknubbelte an der Appli ist vor dem Küchenkrepp, das, was schon gar nicht mehr soooo schlecht aussieht, ist mit Küchenkrepp drunter. Das wird jedenfalls häufiger mal probiert. Die Liese ist hin und weg von ihrem Tiiiiishud, und ich bin auch ganz zufrieden. Am Freitag mach ich hoffentlich, vielleicht, eventuell, nochmal einen Ausflug zu Herr Suijker, dieser Jersey ist nicht zu schlagen vom Preis-Leistungsverhältnis. Die Maxistars finde ich zwar sensationell schön, aber ich bin mit der Qualität gar nicht zufrieden. Ehrlich gesagt, ich finde den ganz schön dünn und lappig, und dafür ist er dann doch ziemlich teuer… Nunja, daraus mach ich dann halt Wendehosen, oder Mützen, oder so, da ist dann ja immer ne zweite Stoffschicht bei 😉
So, wie hier:
 
Zwei klimperkleine Wendemützen auf Bestellung einer Jungsmama, die es nicht nur mit blau hat. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich es geschafft hab, die Streifen passend aufeinander treffen zu lassen. Die Mama war zufrieden, nur sehr groß sind sie geraten, die Mützen. Mach ichs halt nochmal, diese hier werden auch noch ihre Köpfchen finden.
Und dann hab ich da noch was, was ich eigentlich nie herzeigen wollte, weil es mir so verdammt peinlich ist. An Dummheit schwerlich überbietbar, und auch mit einem Anfängerstatus nicht zu entschuldigen. Der Muddi hatte ich es bei meinem Besuch Anfang des Monats gezeigt, ich hatte die Hoffnung, sie hätte ne Idee, wie ich die qualitativ sehr guten Jersey-Druckknöpfe wieder aus dem Stoff kriege. Also zeig ich es jetzt auch hier. DAS passiert, wenn man mit völlig übermüdetem Hirn einen endlich fertigen Body in der Hand hält, dem nur noch die Druckknöpfe fehlen:
 
Ich saß davor und habe mich allen Ernstes gefragt, warum eigentlich alle Knöpfe in den Schritt müssen. Ich meine, hey, so ein Body hat doch ne Menge Platz, um drei so dusselige Drücker anzubringen? Die MÜSSEN sich doch da nicht alle so drängeln?
Maximale Blödheit, echt.
Es hat auch bestimmt nochmal fünf Minuten oder so gedauert, bis ich den Fehler geschnallt hatte…
Der Body war nicht zu retten. Die Druckknöpfe sitzen so gut, da geht nix mehr ohne Löcher im Stoff. Ich hab echt geheult, mich macht eigene Doofheit besonders betroffen. Aber gut, es half ja nichts. Schere her und dann:
… hat die Pippi jetzt eben ein neues Langarmshirt, in gelb, mit braunen Giraffen vom Königreich der Stoffe, und braunem Bündchen, und einem Halsverschluß auf der falschen Seite. In dem Ding war von Anfang an der Wurm drin. Aber so müßte es jetzt gehen, und ich mag den Stoff einfach sehr gerne.
Und jetzt mach ich eine Woche so ziemlich internetfrei. Morgen fahre ich mit den Liesen von hier aus nämlich weiter in eine Gegend, wo man zum mobil telefonieren am besten auf einen Hügel klettert und sich dort nicht mehr bewegt, bis das Telefonat beendet ist. Selbiges gilt für mobiles Internet. Also mach ich den ollen Klapprechner nur an, um mal kurz die wichtigsten Jobmails abzurufen und entschleunige ansonsten tüchtig. Freitag geht’s dann noch auf einen kurzen Abstecher zur Muddi.
Ich freu mich schon.