Here comes the sun – Freutag

22. Juli 2016 2 Von Arlette
Ich liebe dieses Lied. Wenn die Gitarre kommt, geht’s mir gut, obwohl ich kein Beatlesfreund, sondern das Kind eingefleischter Stonesfans bin. Ich mag Musik, die mich einfach froh macht und mir die Sonne mitten in den Kopf schickt, da ist es eh oft dunkel genug. 
Wie passend, dass das Radio meines Vertrauens diesen Song gestern vormittag mal wieder spielte, während die große gelbe am Himmel stand und meine Große den ersten Sommerferienmorgen als Schulkind einläutete. 
Ferien. Endlich. Das alleine ist schon Grund genug zum freuen, das war ein nicht ganz einfaches erstes Schuljahr für die Älteste, aber jetzt ist es vorbei. Und vor ihr liegen sechs Wochen freie Zeit, Trödelmodus, in den Tag hineinleben, machen, wonach ihr der Sinn grade steht. Da freu ich mich direkt mit, weil ich noch so gut weiß, wie genial sich das anfühlt, wenn die großen Ferien gerade anfangen. 
 Mehr Freude beim morgendlichen Blick ins Bett. Die beiden Jüngsten. Momentan auch meine schwierigsten Kandidaten, was den erholsamen Nachtschlaf angeht (der eine hat mitten in der Nacht Durst, die andere kann ohne Körperkontakt aktuell eigentlich gar nicht schlafen. Wie man sieht, muß es aber nicht immer der Mamakörper sein ♥). Wenn ich meine Kinder so sehe, freue ich mich immer, egal, wie stressig, nervig, zehrend der Alltag sonst gerade ist. Ich hab dann manchmal das Gefühl, ich müßte platzen vor Liebe. 
Freude zum verschenken. Heute war Pippis letzter Tag in ihrer Kindergartengruppe, bevor sie mit Beginn des neuen Kindergartenjahrs (hier fängt das immer am 01.08. an) zusammen mit vier anderen 2011er Mädchen (die sie alle nicht mag…) in die Vorschule wechselt. Gleicher Kindergarten, aber anderes Stockwerk und eben nicht mehr in der Käferbande zusammen mit ihren besten Kumpels, die sind nämlich beide 2012 geboren und haben somit noch ein Jahr bis zur Vorschule. Mulmig ist meiner sonst so selbstsicheren Pippi, und eigentlich will sie gar nicht in die Vorschule. Immerhin haben wir ihre Erzieherinnen noch benäht. Zwei von ihnen haben, da sie bereits die Liese in der Vorschule betreut haben, schon Knochenkissen, für die gab es daher kleine Gretchen, ich liebe dieses Täschchenschnittmuster. Die dritte hat jetzt auch einen Leseknochen. Nicht im Bild: die Marshmellowmuffins, die die Pippi für “ihre” Kinder zusammen mit ihrem Papa gebacken hat. Haben geschmeckt. 
 
 Nicht nur die Pippi, auch der Lieserich zieht um. Aus dem Mäusenest zu den Raupen, aber immerhin darf er zwei seiner drei Erzieher_innen behalten, nur die dritte bleibt im Elementarbereich und hilft den neuen Kindern, gut im Kindergarten anzukommen. Hier war es andersherum: eine Erzieherin war schon bei Liese in der Vorschule, ergo hat sie bereits einen Leseknochen und bekam ein Gretchen aus einem Rest der vielgeliebten Anker (sie stammt ursprünglich aus Hamburg, die Liebe zur Stadt verbindet uns). Die anderen beiden haben noch keines der weltbequemsten Lesekissen. Jetzt schon.
 Ich schenk so gern, schon zweimal, wenn die Beschenkten sich so freuen und ich die Gelegenheit hatte, die Geschenke selber zu machen. Die Nächte waren eh bescheiden zuletzt, so habe ich sie zumindest gut genutzt.
 Das Sternekissen hätt ich fast selber behalten. Momentan liebe ich Sterne wiedermal sehr, und das blau ist SO hübsch.
Und noch ein Grund zum Freuen:
 Vor ein paar Wochen bin ich im Gesichterbuch über einen Aufruf des Verlags dieses Buches gestolpert. Sinngemäß ging es darum, dass dieses Buch keine Leser findet. Dieses Schicksal teilt es ja mit vielen, wirklich guten Büchern. Aber dieses Buch ist eines, was viele Leser braucht, weil es darin um Kleine geht, die den Schutz von Großen brauchen, und keine Angst vor “ihren” Großen haben sollen. Bücher sind meine Leidenschaft, meine ganz große außer dem nähen, und in einem früheren Leben hab ich mal in der Buchbranche gearbeitet. Ich vermisse es immernoch hin und wieder, wahrscheinlich hat mich der Aufruf auch deshalb angesprochen. Und dann ist das Buch auch einfach wirklich gut. Ich hab es also im Buchladen meines Vertrauens bestellt und mich sehr gefreut, als der Buchhändler mir noch beim bestellen erzählte, das Buch sei aktuell vergriffen, würde aber nachgedruckt. Hurra. Noch mehr gefreut habe ich mich, als es wieder lieferbar war und am meisten dann, als sich die Erzieher_innen in der Lieserichgruppe heute dann gleich mitgefreut haben, denen habe ich nämlich ein Exemplar geschenkt. 
Ein echt guter Tag war das, und deshalb geh ich mal wieder beim Freutag vorbei. Außerdem nehme ich mir vor, da öfter mitzumachen, dann konzentriere ich mich hoffentlich auch wieder mehr aufs freuen. Gebrauchen könnte ich das allemal.
Euch allen ein schönes Sommerwochenende!