Geschenke, nur minimal verspätet

24. Februar 2016 4 Von Arlette
Die Mini ist ein halbes Jahr alt. Um GANZ genau zu sein, ein halbes Jahr plus drei Tage. 
Ich finde das unglaublich, gefühlt ist der 21. August 2015 vielleicht drei Wochen her, und gleichzeitig ist es so, als sei die Lütte mit dem sonnigen Gemüt immer schon bei uns. 
Aus dem kleinen Säugling ist ein fröhliches Baby geworden, schwatzhaft, kullernd, und leider häufig spuckend. Sie ist, wie ihre Geschwister auch, ein Vollzeit-Tragebaby, was ihr besonders in schnodderigen Zeiten wie momentan sehr zugute kommt – wer aufrecht transportiert wird, muß weniger röcheln und kann besser schlafen. 
Sie schläft zwar wirklich wunderbar zufrieden in ihrem Beistellbett (und auch tatsächlich häufig sieben Stunden am Stück nach der “Nachtbrust) – aber nur, wenn das im Schlafzimmer steht und noch jemand außer ihr dort schläft. Also ist der Deal, dass sie, solange ich abends wach bin, im Tuch schläft. Und ich komm wenigstens hin und wieder mal zum nähen. Bei weitem nicht so oft, wie ich gerne würde, aber aktuell sind die beiden Liesen auch krank, und auf meinem Schreibtisch stapelt sich der “dringendzuerledigen”-Papierkram-Stapel hoch und höher. Ihr kennt das?
Jedenfalls  dauert alles gerade irgendwie viel länger, als mir guttut. Ich kann das Gefühl, nichts zu schaffen, nur sehr begrenzt aushalten. Und schaffe momentan wirklich nur das Allerallerobernötigste, woran meine Kinder zwar beteiligt sind, aber nur am Rande. Sie fressen, trotz Krankheit und anderer Widrigkeiten, lange nicht soviel Energie, wie sie umgekehrt zurückgeben.
Mein größter imWegsteher bin ich schlicht wiedermal selber, bzw. die olle, bescheuert langwierige, nicht richtig nachlassen wollende Depression. Ich kenn das ja, auch wiederkehrend, und der Gatte meinte vor ein paar Tagen lapidar, das sei ja nun immer so mit mir und dem Jahreswechsel und dem großen schwarzen Loch. Ja, stimmt schon. Aber Jahresanfang ist schon ein ganz paar Tage her, wenn wir ehrlich sind, ist gleich Frühling, und es wird nicht wirklich besser. Und da das bißchen, was ich an Energie habe, grade komplett für die Bewältigung des Alltags draufgeht, kommt viel zuwenig von dem rum, womit ich auftanke, und was mir – abseits vom Zusammensein mit meinen Herzensmenschen – ein Gefühl von Sinnhaftigkeit vermittelt. Jaaaa, Pathos. 
Umso froher bin ich, dass ich zwei Sachen fertighabe, die für zwei Frauen gedacht sind, die mir beim Start ins Familienleben zu sechst wirklich, wirklich unersetzlich waren: meine beiden Nachsorgehebammen. Die eine als Urlaubsvertretung der anderen, die andere die einzige Hebamme, die mich bei zwei Kindern betreut hat. Beide auf jeweils ihre eigene Art tolle Begleiterinnen, Ratgeberinnen, indenArmnehmerinnen und auch im vierten Angang unersetzlich. Dafür wollte ich mich bedanken, hiermit:
 Ein Organizer, basierend auf dem Schnittmuster des 5fach Organizer von Farbenmix. Mithilfe von Frau Druetkens Erklärungen zum 2fach Mäppchen umgebaut.
 Und ein Knochenkissen, es gibt tatsächlich noch Menschen, denen ich noch keines geschenkt habe. Dabei sollte jeder, absolut jeder, mindestens eines haben.
 Die weißen Sternchen auf camel/beige habe ich von Kekero, die Retroblümchen hat Doro mir mal geschenkt.
Von innen nochmal die tollen Baumwollsterne. Mir gefällt das in Kombination mit den Retroblümchen echt sehr, dabei wäre ich niemals drauf gekommen, diese beiden Stoffe zusammenzupacken. Da muß erst der immer schwarz tragende Gatte kommen und mir meine Stoffe kombinieren, ich möcht mal wissen, wo der das Gespür hernimmt, wo sein Farbfächer doch nur aus Schwarz und für bunte Tage ein paar Grautönen besteht?
Egal, sieht gut aus und ich hoffe, der Beschenkten gefällt es dann auch. 
 
Am Rand noch ein ganz einfaches Schlüsselband zum anklicksen. Webband auf grauem Filz.
So, ein Sermon zur Mittagszeit. Dafür fass ich mich heute nacht beim RUMS kurz, sofern ich mein Projekt bis dahin überhaupt fertigkriege. Jetzt muß ich erstmal das Antibiotikum aus der Apotheke abholen und anschließend gibt es eine Runde heißen Tee und vorlesen.