
Fünf Fragen am fünften
Also, auf geht’s:
Frage 2 – Würdest du gern in die Zukunft blicken können?
Bloß nicht. Mein Leben hat sich jetzt in knapp 42,5 Jahren schon so oft ganz anders entwickelt, als ich mir das vorgestellt oder erhofft oder geplant (hahaha… wie war das noch? Wenn du Gott (an den ich nicht glaube) amüsieren willst, dann mache einen Plan?) hatte, dass ich wirklich froh bin, dass wir das nicht können. Klar, manchmal wüßte ich echt gern, wie die Kinder in 5 oder 10 Jahren so aussehen und ticken. Oder ob wir irgendwann doch noch mal alle zusammen wegkommen aus der Stadt, die ich nicht mag. Und dann wieder denke ich an die Dinge, die in meinem Leben unverhofft gekommen sind, und von denen es wirklich gut war, dass ich vorher nicht darum wußte. Und weiß wieder, es ist gut, dass ich mich darauf einlassen muß, dass das Leben ist, wie es ist und nur gelebt werden kann, nicht bis ins Detail geplant. Das ist eine große Aufgabe für mich, und könnte ich in die Zukunft gucken, es täte meinem Hang, die Dinge kontrollieren zu wollen, auch wenn sie sich nicht kontrollieren lassen, gar nicht gut.
Frage 3 – Bist du gern allein?
Ja. Oh ja, und wie. Ich brauch Alleinezeit, wie die Luft zum atmen. Sonst werde ich unleidig und grantig. Stille, keine Ablenkung, kein Angemamat werden. Am liebsten am Meer, am allerliebsten in Sankt Peter Ording, aber ich nehm auch jede andere Gelegenheit. Manchmal halte ich mich selber nicht so gut aus, wenn ich alleine bin, und meist sind das genau die Momente, wo es wirklich wichtig ist.
Frage 5 – Was war bisher die spontanste Aktion deines Lebens?
Mein Journalistikstudium an der Journalistenschule in München zu schmeißen, weil ich nach einem langen Jahresanfang in einem eisigkalten Hamburg plötzlich wieder wußte, dass ich nirgendwo anders leben will. Meine Oma Emma wußte damals noch, dass ich das zum ersten Mal an meinem fünften Geburtstag gesagt habe. Und daran hat sich bis heute auch gar nichts geändert, und auch, wenn ich mich ab und zu frage, was wohl aus mir geworden wäre, hätte ich die Schule und das Studium in München beendet, weiß ich, ich würde es wieder tun. Und wieder. Es war richtig so, Hamburg ist bis heute meine Seelenheimat. Irgendwann werde ich da wieder hingehen.
Ich guck mir jetzt einfach noch bei Lee ab, die Januarrunde auch noch zu beantworten, ich bin gerade in Schwatzlaune.
1. Wann hast du das letzte Mal einen verrückten Traum gehabt?
Puh. Ich erinnere mich sehr selten an meine Träume, und wenn doch, ist die Erinnerung spätestens nach dem Zähneputzen weg. Ich weiß es also nicht.
2. Bist du heute so, wie du es dir mit 16 vorgestellt hast?
Nein, kein bißchen. Ich dachte, ich wäre eine unverheiratete, kinderlose Frau, die für ihren Beruf lebt. Ich hatte außerdem die Hoffnung, als erwachsene Frau weniger unsicher zu sein. Nunja. Ich bin verheiratet, ich habe vier Kinder, und den Beruf, für den ich brenne, habe ich nicht gefunden. Darum beneide ich manchmal andere. Und was die Selbstsicherheit angeht, so habe ich noch deutlich Luft nach oben.
Ja, gar nicht so wenig. Ich muß niemandem außer mir mehr was beweisen, ich werde gelassener und geduldiger, mit zunehmender Lebenserfahrung. Ich weiß, was ich kann und was nicht, und dass ich viel stärker bin, als ich dachte. Ich kann andere immer mehr sein lassen, wie sie sind und es wird immer unwichtiger, anderen zu gefallen. Hier lerne ich interessanterweise am meisten von meinen Kindern, den Jüngeren ist es noch so egal, was die Welt von ihnen denkt. Schade, dass sich das verliert, je älter sie werden. Aber es kommt ja wieder, wie ich bei mir und vielen Frauen meines Alters beobachten kann.
Der Geruch nach Rapsblüte. Meine Großeltern waren Landwirte in Schleswig-Holstein, und die Felder reichten bis nahe an Omas Küchengarten. Ich habe die Aufenthalte bei ihnen so geliebt. Außerdem Wäsche, die an der frischen Luft getrocknet ist. Und ein bestimmter Geruch nach Holz. Gerüche prägen meine Erinnerungen sehr, daran hat sich auch bis heute nichts geändert.
Hm. Ich glaube, keine. Oder doch, ich könnte mich gerne an andere Orte beamen, oder hexen oder teleportieren. Und die, die mir am Herzen sind, gleich mit. Dann wären wir wohl ziemlich oft hier
Ja, wirklich sehr viel gemeinsames 😉 Wenn ich nach den Ferien um 6 halb im Schlaf durch die Wohnung schleiche, werde ich an dich denken 🙂 Und auf den Kaffee freue ich mich sehr, lass uns das in Angrif nehmen.
Liebe Grüße,
Lee
Ich weiß schon, warum Du einer meiner allerliebsten Freundinnen bist. Wir sind einfach seelenverwandt. 8 von 10 Fragen könnte ich 1:1 genauso beantworten, wie Du. <3
Ich vermisse Dich und stelle gerade fest – August ist noch viel zu lange hin. Das müssen wir unbedingt vorher nochmal schaffen!
Liebste Grüße
Lilo
Weißt du, was total gut ist zum wach werden? Die Kaffeebohnen morgens um 6:25 (dann krabbele ich mit Junior aus dem Bett, in dem wir vorher noch 10 Minuten gekuschelt (na gut: geschlafen) haben) mit der Kaffeebohnenschreddermaschine aus der Hölle frisch zu mahlen. Ohne Höllenlärm kein Kaffee- krude Logik, aber funktioniert. Und schmeckt gut.
Nee, echt, ich bin auch so ein Langschläfer, aber ich könnte auf gar keinen Fall imemr so lange wach bleiben wie du. Spätestens viertel nach zehn ist Schluß, es sei denn, ich lese Blogs….ups. Gute Nacht!
Liebe Arlette
Schön geschrieben. Auch ich bin gerne allein. Vermutlich ist das der Fluch von uns Kreativen.
herzlichste Grüsse aus der Schweiz
Esther /www.ateliergraechbodi.ch