Frau Fannie sucht den Sommer – RUMS # 22/2016

2. Juni 2016 10 Von Arlette
“… wenn jetzt Sommer wär, würde es mir sicherlich nicht zu kalt sein im T-Shirt”, schrieb vorhin eine Nähfreundin im Gesichterbuch (irgendwann sitzen wir zusammen in Shirt und Jeans am Strand und trinken kaltes Alster oder so).  Ich hatte spontan einen Ohrwurm und Lust, mein fast fertiges Frau Fannie Kleid zu knipsen, um erstens das schöne Wetter zu locken (und wenigstens dem Regen, der eine meiner Herzensfreundinnen so langsam wirklich in Bedrängnis bringt, klarzumachen dass jetzt mal wieder gut ist) und zweitens mal wieder bei RUMS mitzumachen. Der Reihe nach. 
Mein Spontan-Ohrwurm ist dieser hier, und ich hab ihn gleich angemacht.
 Wie zum Teufel kann dieses Lied schon wieder ZEHN Jahre alt sein? Das war doch neulich erst mein Sommerlieblingslied? Neulich vor einem Jahrzehnt? 
 Die große Liese und ich haben getanzt. Die Dame mag viel von dem, was ich gern höre, glücklicherweise auch sehr, und mit einer 6jährigen Spring-ins-Feld zu lauter Musik bei offenen Fenstern durchs Wohnzimmer zu tanzen, bringt auch blöde Tage zu einem versöhnlichen Ende. 
Während die Bande dann mit bettfein machen befasst war, hat der Mann schnell ein paar Bilder gemacht. Die Betonung liegt auf “schnell”, denn ich habe die erste von gesichert mehreren Frau Fannies weder ganz fertiggenäht, noch gebügelt. Aber dafür schummern die Bilder heute nicht *gg*
 Ringel zu fotografieren ist auch so ein Hexenwerk. Sieht man hier nicht, aber: petrolgrün auf graumelange. Ich find die wunderschön, weiß aber leider nicht mehr, wo ich sie gekauft habe. Wochenbettdemenz – inzwischen ist der Ringel also gut abgelagert, das Wochenbett ist lange her. 
 Den Schnitt finde ich so derart schön, dass ich ihn vor Doofheit zweimal gekauft hab. Einmal als Papierschnitt, weil ich ebooks nicht mag, eigentlich, und das Geklebe lästig wie nur was finde. Und dann nochmal, als es ihn bei Makerist bei einem Angebotswochenende für einen schmalen Taler gab und ich vergessen hatte, dass ich Frau Fannie schon habe. Wochenbett und so, ich habs schon gesagt? Ich hab dann eine Variante verschenkt. 
 Der Stoff hätte eigentlich nicht ganz gereicht, weshalb ich das Rückteil des Rockteils gestückelt habe. Sieht in gebügelt bestimmt viel besser aus. Und, auch wenn man auch das nicht erkennt, die Ringel treffen genau aufeinander. 
 Alter Schwede, das ist echt mal ein hübsches Beispiel dafür, dass bügeln halt doch keine Zeitverschwendung ist. Ich gelobe Besserung und lasse einstweilen keine Fotos mehr zu, auf denen ungebügelte Rückseiten zu sehen sind. 
 Ich finde den Schnitt einfach toll. Ich mag die schmale Linie, und die insgesamt schlichte Optik. Durch die Teilung ist es aber eben doch nicht so schlicht, dass es langweilig aussieht, und damit genau meine Mütz’. 
 Die Länge gefällt mir. Weil der Stoff ja eigentlich nicht ganz gereicht hätte, fehlt mir jetzt unten die Saumzugabe und ich hoffe, es rollt sich noch ein bißchen mehr ein. Vermutlich wäre hilfreich gewesen, auf den Ovi-Saum zu verzichten aber jetzt ist es auch zu spät dafür. Grmpf. Die Beulen und Wellen am Ausschnitt werden übrigens verschwunden sein, wenn ich gedampfbügelt habe. Vielleicht also noch diesen Sommer. 
 … wobei, ein bißchen zubbeln tut’s auch *gg*
 Und nochmal in ganzer Schönheit. Dieser Schnitt ist mal wieder genau meine Welt, und so wird es hier mit Sicherheit noch diverse FrauFannies geben, sommer- wie herbsttauglich. Über letzteres denk ich allerdings mindestens noch drei Monate lang nicht nach, ich will jetzt Sommer. Einen richtig echten, bitte. Ohne Überschwemmungen, mit T-Shirt-Wetter. 
Und hier nochmal der Grund, weshalb es, wenn überhaupt, gerade nur schnellschnell Fotos mit noch weniger Komposition als eh schon gibt. Die Mini zahnt. Und zahnt. Und zahnt. Seit Wochen ist das Zahnfleisch dick geschwollen, drei Zähne sind unten durch, eineinhalb oben. Und wir sind noch nicht fertig mit dem ersten Durchgang, da geht noch was, bis die Zahnerei Pause macht. In der Konsequenz ist der Nachtschlaf eher mäßig, zusätzlich hat die Dame Mamapattex in großen Portionen an sich. Ich wäre verraten und verkauft ohne mein Tuch. Die drei “Großen” waren auch schonmal besser zu haben, die spiegeln die Anspannung, die hier schon seit Wochen und Monaten herrscht. Es ist aber auch zu schön, wenn der Vermieter, der uns seit inzwischen einem Jahr gern hier raushaben möchte (dabei aber nichtmal in der Lage ist, eine formal korrekte Eigenbedarfskündigung zu schreiben), die Nebenwohnung in Eigenregie saniert. Mit Schlagbohrmaschine an, wenn das Baby mittags gerade eingeschlafen ist. Oder abends, um halb zehn nochmal kurz, damit wir nicht vergessen, dass er da ist. Manchmal hab ich echt, echt, echt genug. So ein manchmal ist das Jahr 2016 bisher, aber es kann ja jeden Tag besser werden. Bis dahin guck ich mal eine Runde RUMSe und wünsche allseits ein schönes (und vor allem bittebitte trockenes) erstes Sommerwochenende.