Eine neue Tasche in Novembergrau – RUMS

3. November 2016 5 Von Arlette
November. Jetzt passt das außen zum innen. In Berlin wird es seit Tagen nicht mehr richtig hell, der Herbst zeigt sich von seiner trübsinnigsten Wetterseite, es ist kalt und nass. Ich träume von raschelnden Blätterhaufen in bunten Herbstfarben, leuchtend in der Spätoktobersonne und Kindern, die Drachen steigen lassen auf dem Berg. 
Die Kinder träumen von gruseligen Piratenliedern und Halloweengespenstern. Ich mag das Fest nicht, hab ich schon gesagt? Meine Große mag auch unter Tag nicht mehr allein zuhause sein, die Zweitgeborene braucht seit Montag Geleitschutz ins Bad und der Lieserich versichert uns (und sich!) ständig, “bei Pumuckl und Feuerwehrmann Sam passiert nix, stimmt’s, Mama/Papa?” Unser Familienbett platzt aus allen Nähten, weil irgendwann nachts alle angeschlichen kommen, um sich dann wie die Kesselflicker um Platz, Decke, Elternhand oder Kopfkissen zu zanken. Erholsam geht anders. 

Ein Halloweenkürbis. Mit, auch wenn man es hier nicht sehen kann, drei Gesichtern. Die Liese, die Pippi und die älteste Freundin der Liese haben geschnitzt, die Mama der Liesenfreundin hatte den Kürbis mitgebracht. Ich hatte das mit dem Kürbis, Fehlbesetzung einer Bastelmutter mal wieder, vergessen. Die Kinder waren stolz wie Oskar und ich hatte ein schlechtes Gewissen von hier bis Heringsdorf und zurück. Manchmal kriege ich die einfachsten Dinge echt nicht hin.

Um die blöde Woche rund zu machen, waren die Herren Magen und Darm auch noch zu Besuch, und beruflich beschäftigt mich ein Thema, was mich einfach nur wütend macht. 

Höchste Zeit also für die schönen Dinge im Leben. Heute als neue Handtasche. In freundlichem Novemberanthrazit, und damit ziemlich exakt der Farbe meiner aktuellen Gemütsverfassung. 
Die Kurventasche von der Taschenspieler-CD Part III. Lag hier nur ungefähr ein Jahr herum, bis ich mal aus dem Knick kam *hust*
 Fotos mal wieder auf den allerletzten Drücker mit ningelnder Mini dabei. Schummerig in der Küche.
Anthrazitgrauer Canvas von den Selbermachern, rotes Autogurtband ich glaube von Bänder 24. 
 Das Gurtband ist toll, finde ich. Ich mag die Optik, es trägt sich schön (wenn auch rutschig an der Schulter) und es ist angenehm breit.
 Wie meistens, wollt ich es gern ein bißchen maritim haben, daher habe ich die aufgesetzte Außentasche mit Ankerwebband abgesetzt.
 Die Mini liebt Taschen. Aber nur, wenn es meine aktuell in Benutzung befindlichen Handtaschen sind, die sie auseinanderkramen kann. Abgelegte Tasche, oder gar welche, die extra für sie zum ausräumen befüllt wurden, verschmäht sie. Natürlich. 
Hier sehr schön sichtbar das, was mich ärgert: ich habe die Träger erst ganz am Ende angenäht. Und jetzt auf der Innenseite der Blende die roten Nähte sichtbar. Schön geht anders, und es verdirbt mir ein bißchen die Freude an der Tasche. Das hätte ich gern anders gehabt. Vielleicht mache ich da noch anthrazitfarbene Patches drüber, ich bin mir noch nicht sicher.
Das andere Problem ist, dass das Gurtband so schwer ist, dass es die Blende immer herunterzieht. Ich hätte die noch viel mehr verstärken müssen. Das sind solche Kleinigkeiten, die ich eigentlich auf dem Schirm habe, wenn mein Kopf normal funktioniert. as er ja nicht tut. Wie mich das nervt.
 Schlecht sichtbar, trotzdem da: das Innenleben besteht aus weißen Ankern auf dunkelrot. Die Webware hab ich mal bei Makerist gekauft. Innen habe ich drei Taschen abgeteilt, für Schnickeldi, Handy, Kalender. Vergessen habe ich leider den Karabinerhaken für den Schlüssel. Also such ich. Und suche. Und suche. Was ich dabei so finde, in den Untiefen meiner Handtasche, kennt sicher jede Frau mit relativ jungen Kindern. Ich sag nur Kekskrümel, die auf eine undichte Wasserflasche treffen. Wäh. 
Meine Tasche darf jetzt noch schnell nächtlich zum RUMS, und ich dreh dann morgen, nee, heute vormittag hoffentlich in Ruhe eine Runde dort.