5 Fragen am fünften sind diesen Monat 10 Fragen am sechsten

5 Fragen am fünften sind diesen Monat 10 Fragen am sechsten

6. Mai 2018 1 Von Arlette
Nachdem ich es im April gar nicht geschafft habe, und der 05.05. auch schon wieder Geschichte ist, hole ich jetzt in einem Aufwasch den April und den Mai nach. 
Los geht’s
1. Mit welchen berühmten Persönlichkeiten würdest du gerne mal eine wilde Party feiern?
Puh. Wilde Partys vertrage ich gar nicht mehr so gut, wie ich jüngst nach einem wirklich großartigen Konzert festgestellt habe, und da haben wir hinterher nur gesessen, geschnackt und getrunken. Allerdings war das Konzert wild, mehr als zwei Stunden wirklich durchtanzen und mitsingen verpacke ich nicht mehr so spurlos, wie vor zwanzig Jahren.
Also, gerne mal feiern würde ich mit Jack Johnson, Eddie Vedder, mit Jürgen Vogel, und vielleicht auch mit Wotan Wilke Möhring. Außerdem stünden auf der Gästeliste Pink, Florence Welsh (Florence and the Machine) und Joan Wasser (Joan as Policewoman). Selig, natürlich. Vielleicht könnten wir in einem Saal mit sehr vielen Musikinstrumenten und angeschlossener Küche feiern. In der stünde dann mein Mann, dann weiß ich, dass mir auch das Essen schmeckt; und für die guten Gespräche, die ja eh immer dort stattfinden, würde ich gern noch Astrid Lindgren dabeihaben (mir ist klar, dass ich dafür mehr als 15 Jahre zu spät dran bin), und Michael Ende (okay, die Party muß vor etwa 25 Jahren stattfinden) Ach ja, und J.K. Rowling. Und Jesper Juul, mit dem unterhielte ich mich gerne mal über das Zusammenleben mit Kindern.

Immer eine gute Party: Seligkonzerte
2. Singst du laut im Auto, wenn du allein unterwegs bist?
Nicht nur, wenn ich alleine unterwegs bin. “Mama, du bist peinlich und kannst nicht singen”. Ja. Weiß ich. Mir wurscht, es gibt Songs, die verlangen danach, laut aufgedreht und mitgesungen zu werden. Glücklicherweise ist es mir inzwischen total egal, dass ich dabei echt maximal peinlich bin. Sich mit ganzem Herzen zum Spacken machen, hat auch was, finde ich.  

Der Mann und ich. Beim komische Bilder machen. Ich habe keinen Schimmer, wie wir das angestellt haben (wir sind beide totale Deppen, was moderne technische Geräte angeht), aber das ist genau die Art Blödsinn, die ich mag.
  3. Gibt es Sprüche oder Redewendungen, die ihr regelmäßig benutzt? Wenn ja, welche?
“Wird sind hier nicht bei wünschdirwas, sondern bei soisses”.Den benutze ich dann, wenn ich den Frust meines Gegenübers (oft ein Mensch mit weniger als zehn Jahren Lebenserfahrung) gut nachfühlen kann, aber keine Möglichkeit sehe, ihn abzustellen. Gilt durchaus auch für mein Spiegelbild, hin und wieder muß ich mich daran erinnern, dass das Leben halt kein Wunschkonzert ist.
“Irgendwas ist immer”. Der passt, wenn ich wiedermal Pläne gemacht habe, die mir vom Leben durcheinandergebracht werden. Vielleicht lerne ich noch irgendwann, Pläne nur als Möglichkeiten zu begreifen, das würde mir eventuell viel Frust ersparen. 
Mein Ort, der jeden Frust aushaltbar macht, und an dem mich das Gefühl beschleicht, wir könnten hier vielleicht doch bei “wünschdirwas” sein.
  
4. Glaubst du, dass es Menschen mit einer grundsätzlich positiven oder auch grundsätzlich negativen Aura gibt?
Nein, ich glaube, die Aura wechselt. Also, wenn ich mal von mir ausgehe. Ich habe Phasen, da kann ich die schwarze Wolke über meinem Kopf fast anfassen, und andere, da ist es mehr wie ein Gewitter, höchst explosiv. Und wenn es mir gutgeht, dann ist na klar auch meine Aura eine andere. Insofern würde ich nicht denken, dass Menschen grundsätzlich eine immergleiche eher positive oder eher negative Ausstrahlung haben.
Ich glaube und erlebe allerdings schon, dass es Menschen gibt, die so grundsätzlich positiv sind, dass es einfach angenehm ist, mit ihnen zusammenzusein. Falls sie nicht gerade echt schlechte Laune haben. Ich bin mit einem solchen verheiratet, das passt dann wieder ganz gut.
Wobei, wenn ich das hier so schreibe – es gibt schon auch echte Miesepeter, die gefühlt dauernd nur am maulen und allesschlechtfinden sind. Haben die auch positive Phasen? Ich weiß es nicht, aber vermutlich schon. Hält doch niemand aus, so dauermies alles zu beningeln?
5. Was machst du meistens um drei Uhr nachmittags?
Bei einem Kaffe e letzte Dinge im Büro erledigen oder schnell noch eine Ladung Wäsche anstellen oder aufhängen, bevor ich dann die Kinder einsammele
Ein drei Uhr nachmittags Handyfoto auf dem Weg zum Kindergarten

Soweit zum April. Und weiter geht’s im Mai:

1. Würdest du einen Teil deiner Intelligenz gegen ein sensationelles Aussehen eintauschen?
Nein. Auf gar keinen Fall. Ich finde Intelligenz sehr sexy, und was sensationelles Aussehen ist, ist doch sehr abhängig vom individuellen Schönheitsideal. Ich fand mich noch nie besonders attraktiv oder unattraktiv, ich seh halt so aus, wie ich aussehe, und manchen Menschen gefällt das, anderen nicht. Geht mir mit meinen Mitmenschen auch so. Es gibt ein paar “Haderstellen”, wie zB meine Knie und meine Füße, aber ansonsten leb ich gut mit meiner Optik. Ich schätze aber sehr den Austausch, die Auseinandersetzungen und Diskussionen mit anderen, und der macht mir mit intelligenten Menschen einfach mehr Spaß. Jemand, der mir mit Wortwitz und Klugheit begegnet, den finde ich oft automatisch attraktiv.

2. Wann hast du zuletzt einen Sonnenaufgang betrachtet?
Gute Frage. Ich hätte jetzt gern eine tolle Antwort, sowas wie “in Sankt Peter Ording, im Winter bei -12° und Ostwind”, stimmt aber nicht. In Wahrheit dürfte es auf dem Weg zur Messe in Köln letzten September gewesen sein, und gesichert hat mich die Schönheit dieses Schauspiels nicht sonderlich fasziniert, sondern nur daran erinnert, wie sackfrüh es ist. Sonnenaufgänge, die ich berührend fand, habe ich zuletzt tatsächlich in Hamburg und vor den Kindern erlebt, als ich noch nachts auf der Esso am Spielbudenplatz gejobbt habe. Manchmal bin ich hinterher noch zum Hafen gelaufen und hab auf die Docks geguckt. Mein nach wie vor liebster Platz für Sonnenauf- und -untergänge. 


Övelgönne. Auch schön für Sonnenauf- und -untergänge.

3. Wenn du zurück denkst, welcher deiner Geburtstage hat dir am besten gefallen?
Der achtzehnte. Das war der letzte, den ich echt gerne groß feiern mochte, seither bedeuten mir meine Geburtstage nicht mehr sonderlich viel. Aber der achtzehnte war super, wir haben im Theater am Neunerplatz in meiner Geburtsstadt Würzburg gefeiert, und ich habe alle meine Freunde und meine ganze Familie eingeladen, auch meine Eltern, die getrennt sind, seit ich drei bin, und es war ein wirklich rauschendes Fest, mit Musik, Tanz. lecker essen, tollen Gesprächen und allem, was eine Party gut macht.

4. Was entscheidet beim ersten kennenlernen, ob dir jemand sympathisch ist oder nicht?
Meine Intuition. Die täuscht mich ganz, ganz selten. Allerdings hat sie mich einmal echt reingelegt, und das war beim ersten Date mit meinem heutigen Mann. Mein erster Gedanke, als er mir gegenüberstand, war nämlich “du wirst nicht der Vater meiner Kinder”. A. wollte ich zum damaligen Zeitpunkt sowieso keine, also, generell gar nicht, und B. ist er genau das geworden. In vierfacher Ausfertigung.
Ansonsten aber hat sie mich selten im Stich gelassen. Und das geht ganz schnell, entweder, es macht “klick”, oder halt nicht. Wovon das abhängt, ist mir weitgehend unklar – allerdings finde ich offene, nicht zu laute Menschen oft sympathisch.

5. Was machst du an einem Tag, der einfach nur für’n Arsch ist? Also, um dich aufzumuntern?
Laut Musik hören. Mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Jedenfalls, wenn ich wütend bin. Wenn der Tag eher zum verzweifeln ist, nähe ich, oder schreibe. Und wenn gar nichts mehr geht, dusche ich heiß und gehe ins Bett.