26.09.2013, 10.10 Uhr, 54 cm, 4025 g – ein echter Freutag

26. September 2014 11 Von Arlette
…. WO um Himmels Willen ist das Jahr geblieben? Das kann nicht sein, oder doch? Das kann nicht 365 Tage her sein.

Standesgemäß auch hier mit Geburtstagsoberteil, mit sorgfältig gestreichelten Monstern. Sein erstes Kleidungsstück war aus diesem Stoff, da fand ich es schön, auch sein erstes Geburtstagsshirt daraus zu nähen.
 Der Bauchfrosch im Alter von einer Woche und noch fast in Bauchhaltung. So klein ♥
 … und im Alter von zehn Tagen.
Mit knappen vier Wochen
 … und heute morgen, in seinem Geburtstagsshirt.
 

ein ganzes Jahr schon, und das war eines der schnellsten Jahre, die ich je erlebt habe. Ich weiß noch genau, wie ich am Morgen des 26.09.2013 verschlafen habe. Meine größte Sorge, meinen Termin zum Kaiserschnitt zu versäumen, hat sich fast erfüllt. Im strömenden Regen bin ich mit meiner frischgenähten Baumwollkönigstasche zur S-Bahn gerollt und habe mich tatsächlich gewundert, dass mir im Berufverkehr mit 40Wochen-Murmel niemand Platz macht in der Bahn. Dit is Balin, wa? Die Menschen hier können einfach legendär unhöflich sein, das habe ich so geballt noch nirgendwo anders gehabt. Um 08:00 war der Termin angesetzt, um 10:10 Uhr war er da, mein Lieserich. Ohne Begleitung im OP, wußte ich die weltbesten Mädels in meiner imaginären Hosentasche, und mit dem Wissen kann man auch Hebammen ertragen, die einen behandeln wie einen Idioten. Weil man einen Kaiserschnitt machen lässt. Der keineswegs erwünscht, aber schlicht notwendig war. Ich habe mich sehr geärgert über diese geringschätzige Haltung mir gegenüber, die sich erst spürbar veränderte, nachdem ich die Gründe für die geplante “Geburt” meines dritten Kindes dargelegt hatte. Alles das war allerdings komplett bedeutungslos, als ich ihn auf der Brust hatte, nackt, blutverschmiert, noch mit Nabelschnur und das schönste Baby der Welt. Ein ganzes Jahr ist vergangen, seit dieser kleine Wicht unsere ganze Familie im Sturm erobert hat und ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass er jemals nicht dabei war. Aus dem schwarzhaarigen Baby ist ein strohblonder Junge mit sechs Zähnen, großen blauen Augen und einem unglaublich charmanten Lächeln geworden. Der Lieserich ist fast immer guter Dinge, er sabbelt in einer Tour lautstark und extrem wichtig in einer Sprache, die nur er versteht. Seine Schwestern lieben ihn wie verrückt, ich hab die Liesen nicht einmal wirklich eifersüchtig erlebt. Er ist gestern zum ersten Mal frei gelaufen, bewegt sich ansonsten in einem sehr lustig anzuschauenden Kniegang und klettert überall rauf. Er hat ein wirklich sonniges Wesen und einen ganz schönen Dickschädel. Geht es nicht nach seiner Mütze, wird er laut und sehr nachdrücklich. Das wird hier noch lustig, ich sehs schon kommen. Er hat unsere Familie so wundervoll ergänzt, und er hat uns Lust gemacht auf noch mehr davon. Mal sehen, was da noch so kommt. Jetzt lummert er, und ich freu mich über ihn und bin wahnsinnig dankbar für meine Rasselbande und den Mann dazu. Meine Familie ist das Beste, was mir jemals wiederfahren ist. Danke, dass es euch alle gibt.